niederflur.de - Geschichte Sachsen

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5 Jh. v.u.Z. Beginn germanischer Einwanderung im heutigen Sachsen.
1.-6. Jh. Im sächsischen Raum herrschen die Hermunduren, Teile Westsachsens gehören zum Thüringerreich.
Um 600 Slawische Besiedlung des späteren Sachsen setzt ein.
929 Gründung der Mark Meißen, des sächsischen Kernlands
Anlage der Burg Meißen nach Niederwerfung der Daleminzer als Vorposten deutscher Besiedlung inmitten slawischen Gebietes durch den Sachsenherzog und deutschen König Heinrich I.
1089 Die Wettiner werden Markgrafen von Sachsen
Kaiser Heinrich IV. belehnt den Grafen Heinrich I. von Eilenburg aus dem Hause Wettin mit der Mark Meißen. Die 800jährige Herrschaft der Wettiner über sächsisches Gebiet nimmt ihren Anfang.
1180 Die Auflehnung Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen, gegen den deutschen Kaiser endet mit dem Sturz des Herzogs, der Aufteilung des Herzogtums und dem Übergang der sächsischen Kurfürstenwürde an den Askanier Bernhard von Anhalt.
ab 12. Jh. Erste Blüte von Wirtschaft und Kultur: 1165 erhält Leipzig das Stadtrecht, ab 1168 wird im Erzgebirge Silber abgebaut. 1216 erhalten Chemnitz und Dresden das Stadtrecht, und im Gefolge der wirtschaftlichen Entwicklung kommt es zu Einwanderungen und der Gründung vieler neuer Ortschaften. Auseinandersetzungen mit den deutschen Kaisern können die Wettiner schließlich mit der Schlacht bei Lucka 1307 für sich entscheiden. Sie dehnen ihr Herrschaftsgebiet aus.
1307 Markgraf Friedrich der Freidige sichert durch den Sieg in der Schlacht von Lucka über den deutschen König die Herrschaft der Wettiner in der Mark Meißen
1423 Die Wettiner werden mit Sachsen-Wittenberg und der damit verbundenen Kurwürde belehnt
1485 Leipziger Teilung, die Brüder Ernst und Albrecht begründen die ernestinische und albertinische Linie des Hauses Wettin
1502 Gründung der Universität Wittenberg, von der die Reformation, gefördert von dem Ernestiner Friedrich dem Weisen, ihren Ausgang nimmt
1547 Der Albertiner Moritz von Sachsen erringt nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes die Kurwürde, die Ernestiner sinken durch viele Landesteilungen in die politische Bedeutungslosigkeit
1569 August Kurfürst von Sachsen erwirbt das Vogtland von den Herren von Plauen zurück.
16. Jh. Sachsen entwickelt sich auf der Grundlage regen Handels, Gewerbes und Bergbaus zu einem der reichsten deutschen Länder.
1618-1648 Sachsen wechselt im Dreißigjährigen Krieg das Panier: Anfangs neutral, dann auf der schwedisch-protestantischen Seite, schließt das Land nach dem Tode Gustav Adolfs Frieden mit den Kaiserlichen in Prag und bekommt dafür 1635 die Lausitz zugesprochen. Der Friedensschluß mit den Schweden erfolgt erst 1645 in Kötzschenbroda. Sachsen verliert im Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges - auch wegen sich häufender Pestjahre - etwa die Hälfte seiner Bevölkerung.
1697 Herrschaftszeit des Kurfürsten Friedrich August I. ("der Starke"), der - um in den Besitz der polnischen Königskrone zu gelangen - 1697 zum Katholizismus übertritt. Das Land erlebt einen wirtschaftlichen und kulturellen Wiederaufstieg, er macht die Landeshauptstadt Dresden zu einer der schönsten Städte des Barock ("Elbflorenz"); Gründung der Meißner Porzellanmanufaktur (1710).
1733-1763 In Sachsen und Polen herrscht Friedrich August II. Wiederholt kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Sachsen und Preußen, in deren Gefolge Sachsen Einfluß, Territorium und schließlich die polnische Krone verliert.
1756-1763 Im Siebenjährigen Krieg steht Sachsen auf der Seite Österreichs
1806-1815 Während der Napoleonischen Kriege wechselt Sachsen ein weiteres Mal die Fronten. Anfangs gegen die Franzosen kämpfend, steht Friedrich August III. - nach zwischenzeitlichem Friedensschluß und dem Beitritt zum Rheinbund mit der Königswürde ausgestattet - in der Völkerschlacht zu Leipzig (1813) auf Seiten Napoleons, damit der Verlierer und gerät selbst in Gefangenschaft. Auf dem Wiener Kongress 1815 tritt Sachsen dann zwei Drittel seiner Fläche sowie ein Drittel seiner Bevölkerung an Preußen ab und wird Mitglied des Deutschen Bundes.
1830 Nach Unruhen in Leipzig und Dresden wird Friedrich August zum Prinz-Mitregenten ernannt. Der konservative Kabinettsminister D. von Einsiedel tritt zurück, der liberale B. A. von Lindenau wird sein Nachfolger. Er stellt die Ordnung auf dem Verhandlungswege wieder her und eine Verfassungsausarbeitung in Aussicht.
1831 Ein Jahr später tritt die liberale Verfassung in Kraft, mit der Sachsen erstmals zu einer unteilbaren konstitutionellen Monarchie wird, in der gewisse Grundrechte garantiert werden. Der Landtag wird in zwei Kammern gegliedert und mit der alleinigen Gesetzgebungsmacht ausgestattet, also eine Gewaltenteilung durchgeführt. Gleichzeitig (24.IX.) wird aber auch das Zensuswahlrecht eingeführt.
1848-1849 Nach Ablehnung der Frankfurter-Paulskirchen-Verfassung für Sachsen und der Auflösung des Landtages durch den sächsischen König Friedrich August II. kommt es zu bewaffneten Unruhen, die mit Hilfe preußischer Truppen niedergeschlagen werden.
1866 Im "Deutschen Krieg" verliert Sachsen an der Seite Österreichs und tritt in der Folge dem Norddeutschen Bund bei.
1871 Sachsen wird Teil des neugegründeten Deutschen Reiches.
1879 Das Reichsgericht wird mit Sitz in Leipzig höchster Gerichtshof des Deutschen Reiches.
1870-1900 Sachsen steigt mehr und mehr zum führenden deutschen Industrieland auf; 58% der Bevölkerung sind in der Industrie (deutscher Durchschnitt: 39%), 14% (25%) im Handel und 15% (36%) in der Landwirtschaft beschäftigt.
1914 Beginn des Ersten Weltkrieges; die gesamte sächs. Armee wird als 3. Dt. Armee unter Max von Hausen eingesetzt und nimmt u.a. an der Marne-Schlacht (5.-12.IX.1914) teil; Gesamtbilanz des Krieges für Sachsen: 210000 Gefallene, 19000 Vermisste von 750000 Soldaten bei insg. 5 Mill. Einwohnern.
1918 Sachsen wird Freistaat
Förmliche Abdankung Friedrich Augusts III. auf Schloß Gutenborn bei Ruhland.
1934 Auflösung des Landtages per Reichsgesetz, Unterstellung der Landesregierung unter die Reichsregierung unter Abtretung der Hoheitsrechte (Aufhören des staatsrechlichen Existenz des Freistaates).
1947 Beschluß der neuen Verfassung des Landes Sachsen im Landtag.
1949 Sachsen wird Land der DDR.
1952 Auflösung der Länder der DDR im Rahmen einer Verwaltungsreform. Sachsen wird in die Bezirke Dresden, Leipzig und Chemnitz (1953-90: Karl-Marx-Stadt) aufgeteilt.
1990 Wiedergründung des Freistaats Sachsen. Kurt Biedenkopf (CDU) wird Ministerpräsident (1994, 1998 bestätigt)
2002 Georg Milbradt (CDU) wird neuer Ministerpräsident

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